Heizölpreise steigen in Hamburg am 23.08.18 um ca. € +0,89 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € +0,89 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 73,60 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.208,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
24.08.2018 73,60 € pro 100 Ltr. 2.208,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,89 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Donnerstag unverändert über die Marke von 67 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein hauchdünnes Minus in Höhe von -0,03 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile wieder oberhalb der Marke von insgesamt 68 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 68,34 US-Dollar. Das waren +0,51 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 67,83 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Abnahme von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA
+ China und USA suchen den Dialog im Handelsstreit
+ Neue US-Sanktionen gegen den Iran
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Venezuela erklärt bedingtes Force Majeure

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- USA geben einen kleinen Teil ihrer strategischen Ölreserven frei
- China erhebt Strafzölle auf Energieimporte aus den USA
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen China und USA könnte weiter eskalieren

Marktlage
Die vermeldeten Abbauten von Ölbeständen in den USA am Mittwoch sorgten für etwas Unruhe am Markt. Falls die USA die Sanktionen gegen den Iran weiter intensivieren sollten, könnte das Angebot stärker sinken, als die als Ausgleich angekündigten Produktionssteigerungen von Saudi-Arabien und Russland. Die Versorgungslage würde sich damit verschlechtern, während die Reservekapazität abnimmt. Unerwartete Produktionsausfälle können dann womöglich nicht mehr ausgeglichen werden und könnten die Preise enorm stützen. Jedes Anzeichen einer knapperen Versorgung hat damit einen bullishen Einfluss und schürt die Unsicherheit am Markt, auch wenn bisher noch völlig offen ist, welchen Einfluss die US-Sanktionen letztlich auf das tatsächliche physische Angebot haben werden. Die Schätzungen hierzu gehen teils weit auseinander und reichen von einem Rückgang von -0,6 bis -1,2 Mio. Barrel pro Tag. Im Handelsstreit zwischen USA und China kommt unterdessen keine große Bewegung. Bei den Gesprächen diese Woche konnte kein Durchbruch erzielt werden, sodass die bereits eingesetzten Zölle erst einmal bleiben. Inwieweit die Verhandlungen dazu beigetragen haben, dass die Spannungen sich wieder abbauen, ist allerdings nicht klar. Sollten die Zölle allerdings weiter zunehmen, hat dies einen negativen Einfluss auf das Wirtschafsts- und Ölnachfragewachstum, was die Preise an den Börsen ICE und NYMEX belasten würde. In Deutschland werden unterdessen Knappheiten gemeldet, sodass vor allem bei Heizöl die Preise in den Regionen Westen, Süd Westen, Rhein Main und Süden zuletzt überdurchschnittlich anzogen. Die niedrigen Wasserstände haben die Importmengen reduziert, sodass hier die Preisniveaus gestern besonders stark zulegten.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
17.08.18 - Die Analysten der US-Investmentbank Jefferies glauben, dass der Preis für Brent noch vor Jahresende wieder auf über 80 US-Dollar steigen wird. Als Grund nennt man in erster Linie die US-Sanktionen gegen den Iran. Im Juli hatte das Land noch über 2 Mio. Barrel pro Tag an Rohöl exportiert, doch im August haben die Sanktionen im Finanzbereich begonnen. Auch wenn die Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte erst am 04. November 2018 beginnen, so rechnet man bei Jefferies damit, dass bis Ende September die Exporte bereits um -0,5 Mio. Barrel pro Tag zurückgehen werden. Danach werden die Exporte mit den direkten Sanktionen noch einmal sinken, sodass dies die Versorgungslage unter Druck setzt und die Preise deutlich anziehen werden, so die Einschätzung.

16.08.18 - Rob Thummel, von Tortoise Capital Advisors, geht davon aus, dass die Ölpreise in der zweiten Jahreshälfte 2018 deutlich zulegen werden und die aktuelle Situation die Ruhe vor dem Sturm ist. Dabei sieht er insbesondere Probleme beim Ölangebot. Thummel geht davon aus, dass die Ölexporte des Iran deutlich sinken und somit rund -1 Mio. Barrel pro Tag Angebot vom Markt verschwinden werden. Zudem seien die Prognosen für das Förderwachstum von Rohöl in den USA wohl zu optimistisch. Nachdem die Infrastruktur in diesem Jahr bereits Probleme hatte mit dem Förderwachstum Schritt zu halten, rechnet man bei Tortoise Capital Advisors damit, dass die momentanen Einschätzungen für 2019 vermutlich um -300.000 bis -400.000 Barrel pro Tag nach unten korrigiert werden müssen. Die EIA hatte die US-Ölförderung 2019 zuletzt bei Durchschnittlich 11,7 Mio. Barrel pro Tag gesehen. Hinzu kommt laut Thummel, dass die Ölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte wohl wieder zulegen wird. Mehr Nachfrage und ein limitiertes Ölangebotswachstum wird die Ölpreise in den kommenden Monaten stützen. Letztlich sehe man die europäische Ölsorte Brent zum Jahresende 2018 bei etwa 75 US-Dollar und das US-Rohöl WTI bei ca. 70 US-Dollar, so das abschließende Fazit.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.