Heizölpreise steigen in Hamburg am 25.09.18 um ca. € +0,89 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € +0,89 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) kostet heute in Hamburg EUR 76,15 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.285,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
25.09.2018 76,15 € pro 100 Ltr. 2.285,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,89 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag um +1,30 US-Dollar je Barrel auf die Marke von rund 72 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis etwas fester und weiter oberhalb der Marke von insgesamt 72 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 72,34 US-Dollar. Das waren +0,26 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 72,08 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ OPEC, Rußland und Co. werden voraussichtlich Produktionsmenge nicht erhöhen
+ Nachfrage nach Öl nimmt saisonal zu
+ Saudi-Arabien zeigt sich bereit einen Ölpreis von über 80 US-Dollar zu akzeptieren
+ Irans Ölexporte nehmen kontinuierlich und schneller als gedacht ab
+ USA werden ab dem 04.11.2018 iranische Ölexporte sanktionieren
+ Iran droht mit Störungen des Schiffsverkehrs in der Strasse von Hormuz
+ Internationale Energieagentur prognostiziert eine knappe Marktlage zum Jahresende
+ Kontinuierlich sinkende Ölproduktion in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Libyens Ölförderung auf 5-Jahreshoch angestiegen
- Trump twittert gegen die OPEC und verlangt Ölpreissenkung
- Handelsstreit mit Strafzöllen zwischen USA und China eskaliert
- Bearisher Monatsreport der Internationalen Energieagentur
- Russland hält Produktionssteigerung für möglich
- Nachfragesorgen in Entwicklungsländern

Marktlage
Analysten sehen den Markt wegen der zunehmenden US-Sanktionen gegen den Iran in den kommenden Wochen und Monaten knapper, während die OPEC offenbar für keinen Ausgleich des Defizits sorgen wird. Bleibt ein Sondertreffen der OPEC aus, wird das Ölkartell frühestens im Dezember 2018 gegensteuern, was viel Zeit für Preissteigerungen in einem knapper werdenden Marktumfeld lässt. Insgesamt ist die globale Ölnachfrage sehr robust und wird durch die weltweit guten Wirtschaftswachstumsraten gestützt. Währenddessen nimmt die Ölproduktion in Venezuela erwartungsgemäß weiter ab und liegt momentan bei nur noch etwa 1,24 Mio. Barrel pro Tag (B/T). Diese Menge entspricht nur noch 62% der Produktionsmenge aus Anfang 2017, als das Land noch 2,00 Mio. B/T förderte. Im Vergleich zu 2015 fällt die Bilanz allerdings verheerender aus, denn damals hatte Venezuela noch etwa 2,40 Mio. B/T gefördert. Experten rechnen damit, dass sich dieser Abwärtstrend auch in den kommenden Monaten fortsetzen wird und die Versorgungslage belastet. Die Schieferölproduktion in den USA wird zwar weiter zulegen, allerdings wird diese durch begrenzte Pipelinekapazitäten, die mit dem schnellen Produktionswachstum nicht Schritt halten konnten, ausgebremst. Vermutlich werden diese Probleme erst Mitte 2019 oder im Laufe der zweiten Jahreshälfte gelöst werden. Die Sanktionen gegen den Iran sind aktuell das Hauptproblem am Markt. Die Ölexporte des Landes sind schon jetzt stärker als erwartet gesunken. Mit den direkten Sanktionen gegen die Ölexporte ab dem 4. November wird sich die Lage dann noch einmal zuspitzen. Mit diesem Ausblick ist erst einmal nicht mit einer starken Abwärtsbewegung der Preise zu rechnen. In Verbindung mit der anstehenden Winternachfrage bewegt sich der Markt auf die knappste Versorgungslage in 2018 zu, bevor sich diese wieder entspannt. Experten haben daher in den letzten Tagen vermehrt ihre Ölpreisprognosen auf bis zu 90 bis 100 US-Dollar erhöht.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2018
24.09.18 - Die US-Sanktionen gegen den Iran könnten die Ölpreise Ende 2018 oder Anfang 2019 wieder auf 100 US-Dollar je Barrel ansteigen lassen. Davon geht man bei den Handelshäusern Mercuria und Trafigura aus. Im Rahmen der Asia Pacific Petroleum Conference (APPEC) erklärte Daniel Jaeggi von Mercuria Energy Trading, die Sanktionen könnten das Rohölangebot bis Ende des Jahres um rund 2 Mio. Barrel pro Tag sinken lassen. Dies würde einen Anstieg der Ölpreise bis auf 100 US-Dollar pro Barrel ermöglichen, denn einen so starken Angebotsausfall könnte der Markt nicht kompensieren. Der Markt könnte im letzten Jahresquartal eine enorme Volatilität zeigen, so Jaeggi, je nach dem, wie schwerwiegend und von welcher Dauer die Sanktionen gegen den Iran sein würden. Ben Luckock von Trafigura zufolge könnten die Ölpreise bis Weihnachten auf 90 und bis Neujahr auf 100 US-Dollar pro Barrel steigen, da das Angebot am Markt knapper werde. Die Ölproduktion Irans werde “deutlich geringer sein als sie war und wahrscheinlich niedriger als viele Menschen es erwartet hatten, als die Sanktionen angekündigt worden waren”, so Luckock während der APPEC.

21.09.18 - Die Experten der US-Investmentbank JP Morgan halten weitere Preissteigerungen an den Ölbörsen für wahrscheinlich. Während viele Marktteilnehmer von einem Exportrückgang des Irans in einer Größenordnung von -1 Mio. Barrel pro Tag (B/T) ausgehen, schätze man den Rückgang im eigenen Haus auf etwa -1,5 Mio. B/T ein. Die übrigen Ölproduzenten werden daher das Angebotsdefizit an Öl nicht ausgleichen können. Als Konsequenz rechnet man bei JP Morgen mit steigenden Ölpreisen. Eine Preisspitze bei 90 US-Dollar für die europäische Ölsorte Brent sei mit den Sanktionen gegen den Iran in den kommenden Monaten wahrscheinlich. Im Endeffekt werde der Durchschnittspreis für Brent und WTI in den kommenden sechs Monaten daher auf 85 bzw. 76 US-Dollar geschätzt, so das Fazit.

10.09.18 - Für Analysten Harry Tchiliguirian, von der französischen Großbank PNB Paribas, werden die Ölpreise vermutlich weiter steigen. Als Ursache nennt er die Sanktionen gegen den Iran, ein verlangsamtes Schieferölwachstum in den USA sowie die instabile Lage in Libyen und Venezuela, während der Handelsstreit zwischen den USA und China die Nachfrage kurzfristig nicht beeinflussen soll. Die Ausfuhren des Irans sinken schneller als es viele Marktteilnehmer zunächst angenommen hatten. In den USA wächst die Schieferölproduktion zwar weiterhin, doch die Pipelinekapazitäten sind ausgelastet, was den Ausbau der Ölförderung hier ausbremst. Zudem sinkt die Förderung in Venezuela kontinuierlich und die Libyens Ölproduktion steht auf tönernden Füßen, wie die Angriffe auf die NOC Zentrale zeigte. Auf der anderen Seite belastet zwar der Handelsstreit zwischen USA und China die Märkte, da dieser das Potenzial hat das Ölnachfragewachstum zu dämpfen, doch in den nächsten sechs bis neun Monaten werde dies am physischen Markt wohl nicht zu spüren sein, so die Einschätzung des Analysten. Tchilinguirian rechnet daher damit, dass in einem solchen Szenario der Ölpreis weiter steigen und die Ölsorte Brent dann schließlich wieder über 80 US-Dollar kosten wird, was gleichzeitig ein neues Jahreshoch darstellen würde. 

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.