↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 21.02.2019 um ca. € +0,65 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,65 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 69,99 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.100,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
21.02.19 69,99 € pro 100 Ltr. 2.100,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,65 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von bullishen US-Lagerbestandsdaten um +1,07 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 57 US-Dollar angestiegen. Gemäß aktuellen Daten des American Petroleum Institute wurden bei den Vorräten für Destillate (Heizöl & Diesel) und Benzin Abbauten verzeichnet, während die Rohölbestände zugenommen haben. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert oberhalb der Marke von insgesamt 57 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 57,21 US-Dollar. Das waren nur +0,05 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 57,16 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Abnahme von Benzin- und Destillatbeständen in den USA gem. American Petroleum Institute
+ USA wollen Sanktionen gegen Venezuela verschärfen
+ Saudi-Arabien schaltet größtes Offshore Ölfeld ab
+ Trump signalisiert Verschiebung der Deadline im Handelsstreit
+ Saudis kürzen Ölproduktion nochmals stark
+ Mögliche Verschärfung der US-Sanktionen gegen den Iran
+ Revolution in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Ansteigende Schieferölproduktion in den USA
- Brasilien fährt Produktionsanlagen hoch und steigert Ölproduktion

Marktlage
Die Produktionskürzungen der OPEC sind weiterhin der Hauptgrund für die zuletzt immer wieder steigenden Ölpreise. Die Situation in Venezuela hat die Verfügbarkeit ebenfalls nicht weiter verbessert, wobei es vor allem bei den schweren und sauren Rohölsorten Versorgungsprobleme gibt, die die Rohölpreise nach oben ziehen. Eine deutlich stärkere Rallye wurde bisher durch die eingetrübten globalen Wachstumserwartungen verhindert, die auf eine Verlangsamung des Ölnachfragewachstums hinweisen. Aber auch die US-Rohölförderung legt weiter kräftig zu, sodass die Energy Information Administration (EIA) ihre Zahlen in den letzten Monaten immer wieder deutlich nach oben anpassen musste. Aus den USA kommt damit vermutlich mehr Öl auf den Markt als bisher gedacht, was das Aufwärtspotenzial der Ölpreise begrenzt. Auch Brasilien könnte in diesem Jahr einen bedeutenden Schritt bei der Produktionssteigerung machen, nachdem man eine von vier großen Förderinseln bereits in Betrieb genommen hat. Im Auge zu behalten ist auch Libyen, wo die Ölfelder Sharara und El Feel mit einer gemeinsamen Kapazität von knapp 400.000 Barrel pro Tag (B/T) bald hochgefahren werden könnten. Die Knappheiten, die man aktuell am Markt sieht, sind durchaus real, wenngleich auch künstlich herbeigeführt. Der Markt ist dieses Jahr unberechenbar, denn mit Libyen, der US-Schieferölindustrie und Brasilien gibt es auch noch großes Potenzial für eine deutliche Produktionssteigerung. Sollte es darüber hinaus der Opposition in Venezuela noch gelingen die Kontrolle über den Ölkonzern PdVSA zu bekommen und Maduro aus dem Amt zu entheben, dann werden die US-Sanktionen gegen das Land vermutlich wieder aufgehoben. Auch wenn die Nachfrage zur Jahresmitte zunimmt und sich mit den massiven Kürzungen der OPEC Länder dann sogar eine Unterversorgung ergeben könnte, besteht so durchaus auch die Möglichkeit, dass sich die Versorgungslage plötzlich wieder entspannt.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
19.02.19 - Bei der Investmentbank BNP Paribas wurde aufgrund der jüngsten Marktentwicklungen eine Korrektur der hauseigenen Ölpreisprognose vorgenommen. Vor allem die freiwilligen starken Produktionskürzungen Saudi-Arabiens, die deutlich über die mit der OPEC+ vereinbarten Kürzungen im Dezember hinaus gehen, haben für eine Anpassung der Einschätzungen gesorgt. Man erwarte nun, dass Saudi-Arabien in den ersten drei Quartalen 2019 weniger als die im Dezember vereinbarte Quote von 10,31 Mio. Barrel pro Tag (B/T) fördern wird. Durch die knappere Marktlage werden die Rohölpreise entsprechend bis in das dritte Quartal hinein anziehen. Den Durchschnittspreis Brent erwarte man dann bei 73 US-Dollar, während WTI bei 66 US-Dollar gesehen wird. Ähnlich wie in 2018 geht man im letzten Quartal des Jahres wieder von einem Preisknick aus, womit der Durchschnittspreis Brent dann auf etwa 67 US-Dollar und WTI auf 61 US-Dollar zurückgehen werde. Ursächlich für den Preisrückgang in 2019 werde die stark steigende US-Ölproduktion sein, die von der Schieferölindustrie getrieben wird. Durch mehr Pipelines werden auch die Exporte an Internationale Märkte zunehmen, während bei der globalen Wirtschaft eine synchrone Abschwächung des Wachstums erfahren werde, so das Fazit der Bank.

18.02.19 - Für Analystin Vandana Hari kürzt Saudi-Arabien die Ölförderung momentan zu stark. Der saudische Ölminister, Khalid al-Falih hatte vergangene Woche angekündigt, dass die Produktion des Landes bis März auf 9,8 Mio. B/T sinken würde, womit man quasi zum Produktionsniveau des alten Abkommens zurückkehren würde, dass man im Dezember 2016 für das Jahr 2017 beschlossen hatte. Im Vergleich zu November sei dies immerhin ein Förderrückgang um knapp -1,3 Mio. B/T, so Hari. Im November förderte Saudi-Arabien, laut OPEC Monatsreport, etwa 11,02 Mio. B/T. Verglichen mit Oktober, dem Referenzmonat für die Kürzungsvereinbarung, entspräche die Maßnahme einer Reduzierung um ca. 840.000 B/T, was mehr als doppelt so viel ist, als die 322.000 B/T die man unter dem laufenden Abkommen als Kürzung zugesagt hatte. Damit würden die Saudis die Verfügbarkeit am Markt zu stark verknappen, insbesondere da die Produktion in Venezuela mit den US Sanktionen viel schneller sinken könne als bisher, warnt Hari. Was die Ölpreise angeht, so sieht die Analystin die Spanne im ersten Halbjahr zwischen 60 und 70 US-Dollar. Einen deutlichen Anstieg über die 70 US-Dollar, eventuell sogar bis in den Bereich der 80 US-Dollar, hält Hari allerdings für wenig wahrscheinlich. Die OPEC hätte im letzten Jahr schon einmal Erfahrung mit einer zu starken Produktionskürzung im Sommer gemacht, was letztlich die US Ölindustrie begünstigt und im letzten Quartal schließlich zu einem starken Preiseinbruch geführt hatte. Die OPEC und Saudi-Arabien seien nach den Erfahrungen im letzten Jahr sicherlich etwas vorsichtiger. Für die zweite Jahreshälfte werde die Verfügbarkeit von Rohöl mit zusätzlichen Pipelines in den USA generell etwas besser, weshalb die Analystin den Markt dann tendenziell besser versorgt einschätzt.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.