↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 20.02.2019 um ca. € -0,77 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Mittwoch um ca. € -0,77 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 69,34 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.080,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
20.02.19 69,34 € pro 100 Ltr. 2.080,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,77 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Dienstag um +0,50 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 56 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Mittwoch notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert oberhalb der Marke von insgesamt 56 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 56,16 US-Dollar. Das waren nur +0,07 US-Dollar je Barrel mehr als am Dienstagabend (Schlusskurs: 56,09 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA wollen Sanktionen gegen Venezuela verschärfen
+ Saudi-Arabien schaltet größtes Offshore Ölfeld ab
+ Niger Delta Avengers drohen mit Anschlägen auf Ölinfrastruktur
+ Trump signalisiert Verschiebung der Deadline im Handelsstreit
+ Saudis kürzen Ölproduktion nochmals stark
+ Mögliche Verschärfung der US-Sanktionen gegen den Iran
+ Revolution in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Ansteigende Schieferölproduktion in den USA
- Bearisher EIA Monatsreport
- Rußland benötigt für Umsetzung der OPEC-Kürzung mehrere Monate

Marktlage
Saudi-Arabien unternimmt derzeit alles notwendige, damit die Ölpreise wieder auf 80 US-Dollar pro Barrel ansteigen. Und nach der Reaktion der Preise zu urteilen, scheint man auf dem richtigen Kurs zu sein, so Eugen Weinberg, Analyst der Commerzbank. Die Stimmung am Markt ist weiterhin bullish, nachdem in den letzten Wochen Meldungen dominierten, die die Preisniveaus stützen. Die Saudis haben bereits mehr Rohöl vom Markt genommen als vereinbart und plant darüber hinaus weitere gravierende Einschnitte bis März. Der Produktionsausfall des größten Ölfeldes des Landes lässt ihnen eventuell auch keine andere Wahl, denn das Feld mit einer Kapazität von 1,2 bis 1,5 Mio. B/T wird wohl mindestens bis März außer Betrieb sein. Hinzu kommen die Sanktionen der USA gegen Venezuela, die womöglich noch einmal verschärft werden und die Exporte weiter drücken könnten. In Libyen bleibt das Sharara Ölfeld weiter abgeschaltet, während die Exporte aus dem Iran weiter sinken könnten, sollten die USA die geltenden Ausnahmeregelungen für acht Länder Anfang Mai streichen oder zumindest straffen. Und auch wenn die globale Konjunkturentwicklung skeptisch gesehen wird, so sind die Fortschritte bei den Verhandlungen im Handelsstreit zwischen USA und China ein stützender Faktor. Auf der anderen Seite besteht aber auch die Möglichkeit, dass die libysche Förderung schon bald wieder steigt, nachdem das Sharara Ölfeld von Demonstranten und bewaffneten Milizen befreit wurde. Und sollte der Maduro in Venezuela weichen, dann könnte sich auch hier die Ölförderung wieder stabilisieren, wenn die USA ihre Sanktionen aufheben. Viel "wenn" und "aber" im Markt, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Preise haben könnten, so Analyst Tamas Varga, von PVM Oil Associates. Die jüngsten Daten würden allerdings auf eine Verknappung der Marktlage hindeuten, und es sei nicht ratsam gegen den Strom zu schwimmen. Mit den freiwilligen Kürzungen der Saudis könne ab März eine Unterversorgung plötzlich Realität werden, warnt Varga. Was aus Sicht der Commerzbank allerdings unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass die US-Ölproduktion signifikant und schneller als bisher angenommen zulege. In den letzten Berichten der EIA wurden die Prognosen deutlich nach oben korrigiert. Der nächste Report zur US-Schieferölförderung steht heute Abend an und wird bei uns morgen früh veröffentlicht. Die aktuellen Preise seien übertrieben und bieten Korrekturpotenzial, doch bisher scheint dies die Aufwärtsbewegung an den Börsen nicht aufhalten zu können, so die Commerzbank.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
19.02.19 - Bei der Investmentbank BNP Paribas wurde aufgrund der jüngsten Marktentwicklungen eine Korrektur der hauseigenen Ölpreisprognose vorgenommen. Vor allem die freiwilligen starken Produktionskürzungen Saudi-Arabiens, die deutlich über die mit der OPEC+ vereinbarten Kürzungen im Dezember hinaus gehen, haben für eine Anpassung der Einschätzungen gesorgt. Man erwarte nun, dass Saudi-Arabien in den ersten drei Quartalen 2019 weniger als die im Dezember vereinbarte Quote von 10,31 Mio. Barrel pro Tag (B/T) fördern wird. Durch die knappere Marktlage werden die Rohölpreise entsprechend bis in das dritte Quartal hinein anziehen. Den Durchschnittspreis Brent erwarte man dann bei 73 US-Dollar, während WTI bei 66 US-Dollar gesehen wird. Ähnlich wie in 2018 geht man im letzten Quartal des Jahres wieder von einem Preisknick aus, womit der Durchschnittspreis Brent dann auf etwa 67 US-Dollar und WTI auf 61 US-Dollar zurückgehen werde. Ursächlich für den Preisrückgang in 2019 werde die stark steigende US-Ölproduktion sein, die von der Schieferölindustrie getrieben wird. Durch mehr Pipelines werden auch die Exporte an Internationale Märkte zunehmen, während bei der globalen Wirtschaft eine synchrone Abschwächung des Wachstums erfahren werde, so das Fazit der Bank.

18.02.19 - Für Analystin Vandana Hari kürzt Saudi-Arabien die Ölförderung momentan zu stark. Der saudische Ölminister, Khalid al-Falih hatte vergangene Woche angekündigt, dass die Produktion des Landes bis März auf 9,8 Mio. B/T sinken würde, womit man quasi zum Produktionsniveau des alten Abkommens zurückkehren würde, dass man im Dezember 2016 für das Jahr 2017 beschlossen hatte. Im Vergleich zu November sei dies immerhin ein Förderrückgang um knapp -1,3 Mio. B/T, so Hari. Im November förderte Saudi-Arabien, laut OPEC Monatsreport, etwa 11,02 Mio. B/T. Verglichen mit Oktober, dem Referenzmonat für die Kürzungsvereinbarung, entspräche die Maßnahme einer Reduzierung um ca. 840.000 B/T, was mehr als doppelt so viel ist, als die 322.000 B/T die man unter dem laufenden Abkommen als Kürzung zugesagt hatte. Damit würden die Saudis die Verfügbarkeit am Markt zu stark verknappen, insbesondere da die Produktion in Venezuela mit den US Sanktionen viel schneller sinken könne als bisher, warnt Hari. Was die Ölpreise angeht, so sieht die Analystin die Spanne im ersten Halbjahr zwischen 60 und 70 US-Dollar. Einen deutlichen Anstieg über die 70 US-Dollar, eventuell sogar bis in den Bereich der 80 US-Dollar, hält Hari allerdings für wenig wahrscheinlich. Die OPEC hätte im letzten Jahr schon einmal Erfahrung mit einer zu starken Produktionskürzung im Sommer gemacht, was letztlich die US Ölindustrie begünstigt und im letzten Quartal schließlich zu einem starken Preiseinbruch geführt hatte. Die OPEC und Saudi-Arabien seien nach den Erfahrungen im letzten Jahr sicherlich etwas vorsichtiger. Für die zweite Jahreshälfte werde die Verfügbarkeit von Rohöl mit zusätzlichen Pipelines in den USA generell etwas besser, weshalb die Analystin den Markt dann tendenziell besser versorgt einschätzt.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.