↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 10.01.2020 um ca. € -0,54 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -0,54 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 69,11 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.073,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 71,34 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
10.01.20 69,11 € pro 100 Ltr. 2.073,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,54 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) notierte am gestrigen Donnerstag nahezu unverändert oberhalb der Marke von 59 US-Dollar. Gegen Tagesende verbuchte der Ölpreis nur ein hauchdünnes Minus in Höhe von -0,05 US-Dollar je Barrel. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis nur etwas leichter und weiter über der Marke von insgesamt 59 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 59,49 US-Dollar. Das waren nur -0,07 Dollar je Barrel weniger als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 59,56 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Iran reichert wieder Uran in unbegrenztem Umfang an
+ Spannungen zwischen USA und Iran
+ Irakisches Parlament beschließt Ausweisung von US-Truppen
+ Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China
+ OPEC+ beschloss am 06.12.19 zusätzliche Produktionskürzung um weitere -0,5 Mio. B/T

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- USA verzichten auf Militärschlag gegen Iran
- Zunahme von Lagerbeständen in den USA
- Kuwait und Saudi-Arabien einigen sich auf Restart von Ölfeldern
- Internat. Energieagentur sieht weiter deutliche Überversorgung für das erste Halbjahr 2020
- Analysten hegen Zweifel an Wirksamkeit der OPEC+ Kürzung

Marktlage
Die Preissteigerungen, die durch die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch US-Luftangriffe und den darauffolgenden Vergeltungsschlag Irans verursacht wurden, haben sich mittlerweile wieder vollständig abgebaut. Einige Analysten sehen sogar noch weiteres Abwärtspotenzial. „Auf den derzeitigen Niveaus wirken die Preise gerade richtig, aber wenn wir ohne jegliche Angebotsstörungen über das Wochenende kommen, könnten wir noch weiter nach unten tendieren,“ so Stephen Innes von AxiTrader. Bei JP Morgan sieht man ein Restrisiko für Angebotsausfälle bei Öl aus dem Nahen Osten, hält es jedoch im Allgemeinen ebenfalls für gerechtfertigt, dass mittlerweile ein geringeres Risiko von solchen Ausfällen eingepreist wird. Analysten der Eurasia Group zufolge rechnet die Ölindustrie zwar mittlerweile nicht mehr mit einem Krieg, erneute Angriffe auf Tanker oder Ölanlagen halte man jedoch für möglich. Unterdessen hat das US-Repräsentantenhaus für eine Resolution gestimmt, mit der die Vollmachten von Präsident Trump für weitere Militäraktionen gegen den Iran eingeschränkt werden sollen. Trump soll gemäß der Resolution nicht mehr ohne Zustimmung des Kongresses auf US-Streitkräfte zurückgreifen können, um gegen die Islamische Republik vorzugehen. Damit will man eine weitere Eskalation des Konflikts zwischen den USA und Iran verhindern. Der Resolution, die von Trump nicht unterzeichnet werden muss, wird jedoch nur ein symbolischer Charakter zugesprochen. Händler richten ihren Fokus nun wieder etwas stärker auf die Nachfrageentwicklung und die tatsächliche Versorgungslage.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
17.12.19 - Nach den Ereignissen der letzten Woche haben die Analysten bei JPMorgan ihre Ölpreisprognosen für 2020 nach oben korrigiert. Statt einer Überversorgung rechnet man nun mit einem leichten Angebotsdefizit und sieht die europäische Ölsorte Brent +5,50 US-Dollar höher als bei der letzten Schätzung. 2021 sollen die Preise dann aber wieder sinken. Die Experten bei JPMorgan schätzen Brent im Jahresmittel 2020 nun auf 64,50 US-Dollar und die amerikanische Ölsorte WTI bei rund 60,00 US-Dollar. Die Experten begründen dies mit dem durch die OPEC+ beschlossenen zusätzlichen Kürzungen und der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China, das das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen werde. Man rechnet zwar noch immer mit einem globalen Ölnachfragewachstum von 1 Mio. B/T, sieht aber dennoch eine knappere Versorgung. „Im Gegensatz zu unserer September-Prognose, dass der globale Ölmarkt im Jahr 2020 einen Überschuss von durchschnittlich 0,6 Mio. B/T aufweisen wird, gehen wir jetzt von einem Defizit von 0,2 Mio. B/T am Markt aus.“ Im darauf folgenden Jahr sieht man dann aber wohl wieder eine bessere Versorgungslage, denn die für 2021 prognostizierten Ölpreise werden mit 61,50 US-Dollar bei Brent und 57,50 US-Dollar bei WTI genannt, was entsprechend -3,50 US-Dollar unter den erwarteten Niveaus für 2020 liegt.

09.12.19 - Als Reaktion auf das neue Abkommen der OPEC+ haben die Analysten bei Goldman Sachs die Preisprognose für die Ölsorte Brent 2020 von 60 auf 63 US-Dollar angehoben. Den langfristigen Preis sieht die Investmentbank aber unverändert bei 50 US-Dollar. Auch Analyst Peter Cardillo, von Spartan Capital, sieht nun Aufwärtspotenziale. WTI könnte sich nun aus der Range zwischen 51,50 und 58,00 US-Dollar befreien und sich in einer Spanne von 55 bis 62 US-Dollar einpendeln. Wenngleich Cardillo skeptisch ist, da nicht abzusehen sei welche Länder sich an die Vereinbarungen halten werden und welche nicht. Letztlich geht er aber davon aus, dass die Vereinbarung dazu beitragen werde die Überversorgung zu reduzieren. Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, sieht dies ähnlich. Vor allem bei Russland und Irak habe er Zweifel, dass diese ihre Zusagen erfüllen werden. Entsprechend rechnet er damit, dass die Ölbestände in den ersten drei Monaten in 2020 weiter stark steigen werden. "Die OPEC + Entscheidung dürfte für einen Boden bei den Rohölpreisen gesorgt haben," schätzt Analystin Vandana Hari, von Vanda Insights. "Aber wenn sich der Staub […] legt, wird es für den Ölmarkt nur normal sein, sich wieder auf den Handelskrieg zwischen USA und China und dessen globalen wirtschaftlichen Auswirkungen zu konzentrieren."

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.