↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 13.01.2020 um ca. € -0,71 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -0,71 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 68,39 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.052,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 70,78 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
13.01.20 68,39 € pro 100 Ltr. 2.052,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,71 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche um -0,52 US-Dollar gefallen und notierte damit zum Wochenende bei der Marke von rund 59 US-Dollar. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis noch unverändert bei der Marke von insgesamt 59 US-Dollar. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 59,05 US-Dollar. Das waren nur +0,01 Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 59,04 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Erneuter Angriff auf Militärbasis im Irak
+ Iran reichert wieder Uran in unbegrenztem Umfang an
+ Spannungen zwischen USA und Iran
+ Irakisches Parlament beschließt Ausweisung von US-Truppen
+ Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China
+ OPEC-Ölproduktion im Dezember gesunken
+ OPEC+ beschloss am 06.12.19 zusätzliche Produktionskürzung um weitere -0,5 Mio. B/T

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- USA drohen dem Irak mit Sanktionen für Dollar-Konten
- USA verzichten auf Militärschlag gegen Iran
- Kuwait und Saudi-Arabien einigen sich auf Wiederinbetriebnahme von gemeinsamen Ölfeldern
- Internat. Energieagentur sieht weiter deutliche Überversorgung für das erste Halbjahr 2020
- Analysten hegen Zweifel an Wirksamkeit der OPEC+ Kürzung

Marktlage
Die Lage zwischen den USA und dem Iran hat sich am Wochenende weiter entspannt. Der Iran hat den versehentlichen Abschuss des ukrainischen Passagierflugzeuges mittlerweile eingeräumt, was, so tragisch der Vorfall auch ist, die Gefahr von weiteren offensiven Handlungen erst einmal reduziert. Nach dem Fehler der iranischen Revolutionsgarden wächst der Unmut innerhalb der Bevölkerung und die Proteste gegen die Regierung nehmen zu. Dabei werden auch Rufe nach einem Rücktritt des geistigen Führers Ali Khamenei laut. Ein freiwilliges Abdanken ist allerdings unwahrscheinlich. Gleichwohl belegen die Demonstrationen, dass die Regierung den Rückhalt für Ihren Kurs innerhalb der Bevölkerung verliert, was vermutlich zu einer Zurückhaltung bei außenpolitischen Provokationen und militärischen Aktionen führen könnte. Jedoch haben die Spannungen zwischen den USA und dem Irak nicht abgenommen. Bagdad hat die US-Truppen zu einem Abzug aufgefordert, während die USA nun mit konkreten Sanktionen drohen. So könnten die US-Dollar Konten bei der Zentralbank Fed eingefroren werden, was die Abwicklung von Dollar Geschäften, insbesondere von Rohölexporten, erheblich erschweren und die irakische Wirtschaft schwächen dürfte. Der Irak ist der zweitgrößte Ölproduzent der OPEC, sodass eine solche Maßnahme sicherlich das Ölangebot treffen und einigen Käufern die Möglichkeit nehmen oder zumindest deutlich erschweren würde irakisches Öl zu beziehen. Der Irak selbst orientiert sich nun offenbar auch verstärkt in Richtung Russland und scheint den Kauf von russischen Luftabwehrsystemen in Betracht zu ziehen. Das Parlament hat den Ministerpräsidenten bereits die Freigabe für den Kauf von Luftabwehrsystemen genehmigt, egal aus welchem Land. Dies schließe Russland explizit ein, kommentierte ein irakischer Parlamentarier die Entscheidung. Am Sonntag gab es zwar erneut einen Beschuss einer Militärbasis im Irak, bei dem 4 irakische Soldaten verletzt wurden, die Befürchtung einer Eskalation der Gewalt zwischen USA und Iran haben sich dennoch reduziert und es scheint so, als sei dieses Thema nun abgeschlossen, so die Einschätzung der Analysten der Commerzbank. Bei AxiTrader sieht man dies offenbar ähnlich und verweist auf die zu erwartende Überversorgung - trotz der zusätzlichen OPEC+ Kürzungen ab Januar. "Ohne eine Unterbrechung der Energieversorgung im Zusammenhang mit dem Iran wird das zusätzliche Angebot außerhalb der OPEC die Nachfrage deutlich übersteigen und den Preisdruck erhöhen," urteilt Stephen Innes, von AxiTrader. Die Erwartung von Abbauten bei den US-Lagerbeständen könnten die Preise in dieser Woche wiederum stützen, fügte er an. Nachdem die US-Raffinerien zum Jahreswechsel ihre Rohölbestände aus bilanzpolitischen Gründen reduzierten, könnten diese bei Rohöl nun zwar wieder zunehmen, bei den Produkten dürfte es allerdings vermehrt zu Abbauten kommen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
17.12.19 - Nach den Ereignissen der letzten Woche haben die Analysten bei JPMorgan ihre Ölpreisprognosen für 2020 nach oben korrigiert. Statt einer Überversorgung rechnet man nun mit einem leichten Angebotsdefizit und sieht die europäische Ölsorte Brent +5,50 US-Dollar höher als bei der letzten Schätzung. 2021 sollen die Preise dann aber wieder sinken. Die Experten bei JPMorgan schätzen Brent im Jahresmittel 2020 nun auf 64,50 US-Dollar und die amerikanische Ölsorte WTI bei rund 60,00 US-Dollar. Die Experten begründen dies mit dem durch die OPEC+ beschlossenen zusätzlichen Kürzungen und der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China, das das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen werde. Man rechnet zwar noch immer mit einem globalen Ölnachfragewachstum von 1 Mio. B/T, sieht aber dennoch eine knappere Versorgung. „Im Gegensatz zu unserer September-Prognose, dass der globale Ölmarkt im Jahr 2020 einen Überschuss von durchschnittlich 0,6 Mio. B/T aufweisen wird, gehen wir jetzt von einem Defizit von 0,2 Mio. B/T am Markt aus.“ Im darauf folgenden Jahr sieht man dann aber wohl wieder eine bessere Versorgungslage, denn die für 2021 prognostizierten Ölpreise werden mit 61,50 US-Dollar bei Brent und 57,50 US-Dollar bei WTI genannt, was entsprechend -3,50 US-Dollar unter den erwarteten Niveaus für 2020 liegt.

09.12.19 - Als Reaktion auf das neue Abkommen der OPEC+ haben die Analysten bei Goldman Sachs die Preisprognose für die Ölsorte Brent 2020 von 60 auf 63 US-Dollar angehoben. Den langfristigen Preis sieht die Investmentbank aber unverändert bei 50 US-Dollar. Auch Analyst Peter Cardillo, von Spartan Capital, sieht nun Aufwärtspotenziale. WTI könnte sich nun aus der Range zwischen 51,50 und 58,00 US-Dollar befreien und sich in einer Spanne von 55 bis 62 US-Dollar einpendeln. Wenngleich Cardillo skeptisch ist, da nicht abzusehen sei welche Länder sich an die Vereinbarungen halten werden und welche nicht. Letztlich geht er aber davon aus, dass die Vereinbarung dazu beitragen werde die Überversorgung zu reduzieren. Harry Tchilinguirian, von der BNP Paribas, sieht dies ähnlich. Vor allem bei Russland und Irak habe er Zweifel, dass diese ihre Zusagen erfüllen werden. Entsprechend rechnet er damit, dass die Ölbestände in den ersten drei Monaten in 2020 weiter stark steigen werden. "Die OPEC + Entscheidung dürfte für einen Boden bei den Rohölpreisen gesorgt haben," schätzt Analystin Vandana Hari, von Vanda Insights. "Aber wenn sich der Staub […] legt, wird es für den Ölmarkt nur normal sein, sich wieder auf den Handelskrieg zwischen USA und China und dessen globalen wirtschaftlichen Auswirkungen zu konzentrieren."

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.