↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 05.05.2020 um ca. € +1,25 per 100 Ltr.

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Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € +1,25 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 46,35 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.391,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 57,17 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
05.05.20 46,35 € pro 100 Ltr. 1.391,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +1,25 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag um +0,61 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 20 US-Dollar angestiegen. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis etwas fester und mittlerweile mit insgesamt 22 US-Dollar auf einem Zwei-Wochen-Höchststand. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 22,17 US-Dollar. Das waren +1,78 Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 20,39 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Ölnachfrage in den USA hat Tief bereits hinter sich
+ Goldman Sachs hebt Ölpreisprognosen 2021 an
+ Hirstorische OPEC+ Kürzung am 1. Mai in Kraft getreten
+ US-Ölproduzenten reduzieren Förderung weiter
+ Norwegen beteiligt sich an Produktionskürzungen
+ Hoffnungen bei Behandlung von Covid19 mit Remdesivir
+ Kanadas Ölproduktion sinkt deutlich

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Brasilien steigert Ölförderung
- OPEC mit Rekordexporten im April
- USA drohen China mit neuem Handelskrieg
- Weltbank: Dauerhafte Störungen bei globaler Ölnachfrage
- Rekordmenge auf Öltankern eingelagert
- Lagerbestände in Cushing werden knapp
- USA wollen Lagerkapazitäten der strategischen Reserven vermieten

Marktlage
Die globalen Lockdowns werden schrittweise gelockert, zumindest in vielen Ländern Europas und den USA. China begann damit bereits vor Wochen. Da das Land früher von der Corona-Pandemie getroffen wurde, konnte es nach den massiven Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus auch als erstes mit dem Exit aus dem Lockdown beginnen. Das ist natürlich ein positives Zeichen für die Nachfrage und für viele Analysten liegt darin auch der Schlüssel für eine Normalisierung am Ölmarkt und wieder steigende Preise. Nur wenn die Nachfrage anzieht, kann die massive Überversorgung nachhaltig vom Markt verschwinden. Gleichzeitig begann die OPEC+ Gruppe mit dem 1. Mai offiziell ihre beschlossene Produktionskürzungen umzusetzen, während auch in den USA immer mehr Anlagen ihre Förderung einstellen – ganz ohne regulatorischen Eingriff der Regierung. Dabei sind es vor allem die vollen Lager, die die Unternehmen dazu zwingen ihre Produktion zu reduzieren oder einzustellen. Die Überversorgung wird im Mai vielleicht noch nicht vorbei sein, erreichte im April aber sicher ihr Maximum. Damit scheint der Markt das Schlimmste bereits durchstanden zu haben. Mit den abnehmenden Nachfragesorgen werde der Markt weiter die Idee einpreisen, dass sich die Dinge von nun an verbessern, fasst Analyst Gene MacGillian von Tradition Energy die Situation zusammen. Edward Moya, von Oanda, geht sogar davon aus, dass die Verbindung aus Produktionskürzungen und einer wieder zunehmenden Ölnachfrage schon bald zu einem ausgeglichenen Markt oder gar zu einer Unterversorgung führen könnte. "Der Optimismus, dass der Ölmarkt schon im Juni ein Defizit aufweisen könnte, dürfte die Ölpreise stützen", so Moya. Auch wenn man bei Goldman Sachs die langfristige Ölpreisprognose für 2021 nach oben korrigiert hat, so geht man davon aus, dass es noch etwas dauern wird, bis der Markt wieder bullish werde. "Wir rechnen mit einer 3-stufigen Ölpreisrallye, von Erleichterung über eine zyklische Knappheit bis zu einer strukturellen Neubewertung," so die Experten von Goldman Sachs. Demnach dürfte man sich aktuell in der ersten Phase befinden, in der die Marktteilnehmer "erleichtert" sind, dass das Schlimmste wohl durchstanden ist und sich der Markt zu normalisieren beginnt. Diese Erwartungen, sowie die Aussicht auf einen ausbalancierten Markt bedingen allerdings, dass es keine zweite große Infektionswelle gibt, die zu einer erneuten Implementierung von Lockdowns führt und die Nachfrageerholung abwürgt. Vor allem in den USA sehen Experten die Gefahr einer zu frühen Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen, denn dort haben sich die Neuinfektionen lediglich auf hohem Niveau stabilisiert und sind nicht - wie in Europa - rückläufig.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
04.05.2020 - Analysten der Großbank Goldman Sachs haben ihre Ölpeisprognosen für die europäische Ölsorte Brent für das kommende Jahr 2021 angehoben. Bei Goldman Sachs Equity Research rechnet man aktuell damit, dass ein Barrel der Rohölsorte Brent 2021 durchschnittlich 55,63 US-Dollar kosten wird. Damit haben die Analysten der Großbank ihre Prognose für 2021angehoben, denn zuvor war man nur von einem Preis von 52,50 US-Dollar pro Barrel ausgegangen. Auch die Preiserwartung für die US-Rohölsorte WTI wurde von 48,50 auf nun 51,38 US-Dollar pro Barrel nach oben korrigiert. Die niedrigere Rohölproduktion, die aus der geringeren Bohraktivität resultieren wird, sowie die OPEC+ Produktionskürzungen dürften - zusammen mit einer teilweisen Erholung der Ölnachfrage zu höheren Preisen führen, so die Analysten.

04.05.2020 - Ähnlich wie die Analysten von Goldman Sachs geht auch der Mitgründer des Handelshauses Mercuria, Marco Dunand, davon aus, dass der Ölmarkt einen Wendepunkt erreicht hat. Die Negativpreise, zu denen die US-Rohölsorte WTI Ende April zeitweise gehandelt wurde, seien der "Weckruf" für die Industrie gewesen. Diese habe in der Folge die Produktion in aggressiver Weise reduziert. "Es gibt eine gewisse Trägheit, was das Schließen von Ölfeldern und Quellen betrifft... weil es Kosten für die Schließung und die Wiedereröffnung gibt," so Dunand in einem Interview mit der Financial Times. Der Schrecken von Ende April, als WTI in den Negativbereich rutschte und zeitweise bei weniger als -40 US-Dollar pro Barrel notierte, habe einige Unternehmer jedoch erkennen lassen, dass sie besser dran seien, wenn sie das Öl im Boden ließen. Seither wurde die Ölproduktion immer stärker reduziert. Der Markt habe damit die Kurve gekriegt. "Aber wenn wir eine zweite Pandemie-Welle haben, dann ist alles möglich," erklärt Dunand. Während die OPEC+ Länder ihre Produktion offiziell seit vergangenem Freitag um 9,7 Mio. B/T kürzen wollen, ging auch die Ölproduktion der USA zuletzt deutlich zurück. Einigen Analysten und Händlern zufolge dürfte die Ölproduktion Nordamerikas aufgrund der niedrigen Preise und begrenzter Pipelinekapazitäten um etwa 3 Mio. B/T sinken. Laut Dunand könnte der Markt im Juni wieder in ein Gleichgewicht zurückkehren. Die Bestände, die sich im März und April jedoch aufgebaut haben, wieder abzubauen, dafür werde es seiner Ansicht nach noch eine gewisse Zeit brauchen. Während sich die Kürzungen insgesamt (inklusive der Kürzungen von Ländern wie USA und Norwegen) auf 15 Mio. B/T belaufen könnten, bleibe die Frage, wie die Nachfrage im Juni aussehen werde. Dennoch könnte es - alles zusammengenommen - im Juni zu einem Gleichgewicht kommen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.