↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 19.05.2020 um ca. € -2,03 per 100 Ltr.

Aktuelle Lieferzeit: 2-5 Werktage

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -2,03 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 46,77 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.403,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittspreise Heizöl: Ø-2020: € 55,77 / Ø-2019: € 68,63 / Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
19.05.20 46,53 € pro 100 Ltr. 1.403,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -2,03 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag im Umfeld von steigenden Aktien- und Finanzmärkten der Ölpreis um +2,39 US-Dollar je Barrel auf die Marke von über 31 US-Dollar angestiegen. Auch am heutigen Dienstag setzt der Ölpreis seinen anhaltenden Höhenflug weiter fort. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 32,25 US-Dollar. Das waren +0,43 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 31,82 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Kürzungen der OPEC+ wirken (derzeit) besser als erwartet
+ Chinas Ölverbrauch fast wieder normal
+ US-Schieferölproduktion sinkt deutlich
+ US-Notenbank-Präsident: Optimistischer Wirtschaftsausblick.
+ Globale Ölbestände sind wieder am sinken
+ OPEC+ diskutiert weitere Kürzungen ab Juli
+ Saudis, Kuwait und VAE werden ab Juni freiwillig weiter kürzen
+ Historische OPEC+ Kürzung am 1. Mai in Kraft getreten

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Armada von Öltankern nimmt Kurs auf die USA
- US-Chef-Immunologe Fauci warnt vor zweiter Infektionswelle in den USA
- Bearishe Monatsreports von Energy Information Administration und OPEC
- Weltbank: Dauerhafte Störungen bei globaler Ölnachfrage
- Rekordmenge auf Öltankern eingelagert

Marktlage
Der Ölmarkt reagiert momentan sehr sensibel auf bullishe Nachrichten – ein Nebeneffekt der tendenziell bullishen Stimmung unter den Teilnehmern. Positive Meldungen zur Entwicklung von Impfstoffen wird nicht nur an den Ölbörsen dankend als Kaufgrund aufgegriffen. Auch an den Aktienmärkten erlebten wir gestern einen sehr soliden Start mit starken Kursgewinnen in die neue Woche. Zur Zeit dreht sich viel um Lockerungen von Ausgangsbeschränkungen und positiven Nachrichten bei der Corona-Pandemie. Als Ergebnis dieser Entwicklungen rechnet man mit einer höheren Geschäftstätigkeit, die die Aktienmärkte stützt, aber auch zu einem gesteigerten Bedarf an Treibstoffen führt. Auch wenn in China noch große Teile des Fulgverkehrs und damit der Kerosinnachfrage ausfallen, so ist der Rohölbedarf mit 13 Mio. B/T schon fast wieder auf das Niveau des Vorjahres (13,4 Mio. B/T) geklettert. Das zeigt, wie schnell sich die Nachfrage erholen kann, was an den Ölbörsen entsprechend bullish gesehen wird. Denn parallel zu der Erholung der Ölnachfrage scheinen die Produktionskürzungen der OPEC+ Gruppe gut zu funktionieren. Selbst die Förderung Russlands soll mit 8,75 Mio. B/T schon fast auf das zugesagte Niveau von 8,5 Mio. B/T gefallen sein. Und ab Juni wollen die Saudis, Kuwait und die Vereinten Arabischen Emirate (VAE) bekanntlich noch weitere Mengen vom Markt nehmen. In den USA ist die Ölproduktion sehr schnell sehr umfangreich gesunken, was zu einer Entlastung der US Lagerbestände geführt hat. Diese hatten im letzten Monat noch zu einem enormen Preisdruck geführt, der den Frontmonat WTI zeitweise ins Minus hatte fallen lassen. Insgesamt sind die neuen Nachrichten überwiegend bullish und entsprechend hat sich auch die Stimmung entwickelt. Doch man darf nicht Außerachtlassen, dass der Markt auch im Mai und Juni noch überversorgt erwartet wird. Die Rallye basiert daher mehr auf der Erwartung einer Normalisierung in der zweiten Jahreshälfte. Doch die höheren Preise begünstigen auch einen Restart der US-Schieferölförderung, die einige Unternehmen bereits angekündigt haben. Am schnellsten dürften die Unternehmen am Permian Ölfeld ihre Förderung wieder hochfahren können, so Kurt Barrow von IHS Markit. Dieser warnt auch vor dem Risiko einer zweiten Infektionswelle, die zu einem erneuten Lockdown führen könnte und die wohl größte Gefahr für die preisliche Erholung an den Ölbörsen ist. Es gibt daher durchaus ein gewisses Risiko, dass die Preisrallye überhitzt. Marktteilnehmer preisen bereits ein, dass die Volkswirtschaften schnell wieder auf Kurs sind, sobald die Lockdown-Maßnahmen aufgehoben sind. Dabei bestehe die Gefahr, dass man den Fakten voraus sei, sodass WTI kurzfristig durchaus eine Korrektur nach unten erleben könnte, so Analyst Michael McCarthy, von CMC Markets.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
04.05.2020 - Analysten der Großbank Goldman Sachs haben ihre Ölpeisprognosen für die europäische Ölsorte Brent für das kommende Jahr 2021 angehoben. Bei Goldman Sachs Equity Research rechnet man aktuell damit, dass ein Barrel der Rohölsorte Brent 2021 durchschnittlich 55,63 US-Dollar kosten wird. Damit haben die Analysten der Großbank ihre Prognose für 2021angehoben, denn zuvor war man nur von einem Preis von 52,50 US-Dollar pro Barrel ausgegangen. Auch die Preiserwartung für die US-Rohölsorte WTI wurde von 48,50 auf nun 51,38 US-Dollar pro Barrel nach oben korrigiert. Die niedrigere Rohölproduktion, die aus der geringeren Bohraktivität resultieren wird, sowie die OPEC+ Produktionskürzungen dürften - zusammen mit einer teilweisen Erholung der Ölnachfrage zu höheren Preisen führen, so die Analysten.

04.05.2020 - Ähnlich wie die Analysten von Goldman Sachs geht auch der Mitgründer des Handelshauses Mercuria, Marco Dunand, davon aus, dass der Ölmarkt einen Wendepunkt erreicht hat. Die Negativpreise, zu denen die US-Rohölsorte WTI Ende April zeitweise gehandelt wurde, seien der "Weckruf" für die Industrie gewesen. Diese habe in der Folge die Produktion in aggressiver Weise reduziert. "Es gibt eine gewisse Trägheit, was das Schließen von Ölfeldern und Quellen betrifft... weil es Kosten für die Schließung und die Wiedereröffnung gibt," so Dunand in einem Interview mit der Financial Times. Der Schrecken von Ende April, als WTI in den Negativbereich rutschte und zeitweise bei weniger als -40 US-Dollar pro Barrel notierte, habe einige Unternehmer jedoch erkennen lassen, dass sie besser dran seien, wenn sie das Öl im Boden ließen. Seither wurde die Ölproduktion immer stärker reduziert. Der Markt habe damit die Kurve gekriegt. "Aber wenn wir eine zweite Pandemie-Welle haben, dann ist alles möglich," erklärt Dunand. Während die OPEC+ Länder ihre Produktion offiziell seit vergangenem Freitag um 9,7 Mio. B/T kürzen wollen, ging auch die Ölproduktion der USA zuletzt deutlich zurück. Einigen Analysten und Händlern zufolge dürfte die Ölproduktion Nordamerikas aufgrund der niedrigen Preise und begrenzter Pipelinekapazitäten um etwa 3 Mio. B/T sinken. Laut Dunand könnte der Markt im Juni wieder in ein Gleichgewicht zurückkehren. Die Bestände, die sich im März und April jedoch aufgebaut haben, wieder abzubauen, dafür werde es seiner Ansicht nach noch eine gewisse Zeit brauchen. Während sich die Kürzungen insgesamt (inklusive der Kürzungen von Ländern wie USA und Norwegen) auf 15 Mio. B/T belaufen könnten, bleibe die Frage, wie die Nachfrage im Juni aussehen werde. Dennoch könnte es - alles zusammengenommen - im Juni zu einem Gleichgewicht kommen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Hamm, Harburg, Wandsbek, Wedel, Ahrensburg, Volksdorf, Tonndorf, Bendestorf, Jesteburg, Hittfeld, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.