Heizölpreise fallen in Hamburg am 12.02.18 um ca. € -0,65 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Montag um ca. € -0,65 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl kostet heute in Hamburg EUR 60,27 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 1.808,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus im Großraum Hamburg.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20)

Aktueller Heizölpreis für den Raum Hamburg bei Abnahme von 3.000 Litern Premium Heizöl EL
Datum Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
12.02.2018 60,27 € pro 100 Ltr. 1.828,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,65 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am Freitag in der vergangenen Handelswoche nach Veröffentlichung eines wöchentlichen Berichts von Baker Hughes um -1,95 US-Dollar auf ein 2-Monatstief gefallen. Der Ölpreis notierte damit vor dem Wochenende wieder unterhalb der Marke von 60 US-Dollar und verzeichnete damit in der letzten Woche den höchsten Wochenverlust der letzten zwei Jahre. Der Bericht vom Freitag weißt mit einem Anstieg von +26 auf nun insgesamt 791 eine regelrechte Explosion bei der Anzahl der Ölbohranlagen aus. Der Anstieg ist der stärkste Zuwachs seit Ende Januar 2017 und hat mit 729 Anlagen ein 3-Jahreshoch erreicht. Die Inbetriebnahme von Ölbohranlagen ist für den Markt ein klares Zeichen, dass die Firmen wieder verstärkt in die Ölsuche investieren und in den kommenden Monaten weiter zahlreiche Ölquellen erschließen und in Betrieb nehmen werden. Zwischen dem Anbohren einer Ölquelle und der tatsächlichen Förderung können allerdings zwischen 6 und 9 Monaten Erschließungszeit liegen, weshalb der Wert als Mittel- bis Langzeitindikator für die Ölförderung in den USA angesehen wird. Am heutigen Montag notiert der Ölpreis wieder etwas fester und in Reichweite der Marke von insgesamt 60 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 59,93 US-Dollar. Das waren +0,73 US-Dollar je Barrel mehr als am Freitagabend (Schlusskurs: 59,20 US-Dollar) in New York.

Marktlage
Letzte Woche stand der stärkste Verlust seit über zwei Jahren an den Ölbörsen zu Buche. Am Jahresanfang hatten noch sinkende Ölbestände in den USA, starke Wirtschaftsprognosen, Produktionsausfälle, kalte Temperaturen in den USA sowie geopolitische Spannungen die Preise auf immer neue Langzeithochs getrieben. Der Markt wies klare Anzeichen einer Überhitzung auf, während spekulative Händler mit Rekordpositionen auf immer weiter steigende Preise gesetzt hatten. Doch diese Blase ist vergangene Woche geplatzt. Zunächst hatte die Energy Information Administration (EIA) Anfang Februar die US-Ölförderung November 2017 auf rekordverdächtige 10 Mio. Barrel pro Tag nach oben korrigiert. Dann brachen die Aktienmärkte ein und das Department of Energy veröffentlichte einen Zuwachs der Ölbeständen in den USA. Lange waren sich die Experten Unsicher, ob sich im Laufe des Jahres eine Über- oder Unterversorgung ergeben wird. Das Nachfragewachstum wird als sehr stark eingeschätzt, weshalb einige mit einer knappen Marktlage rechneten und so höhere Ölpreise rechtfertigten. Mit den neuesten Daten, insbesondere auch mit dem starken Anstieg bei der Anzahl der Ölbohranlagen in den USA, scheint das Pendel für das Gesamtjahr nun eher für ein Angebotsüberschuss auszuschlagen.

Ölpreisprognose
Bei einer Umfrage unter 15 Investmentbanken zum Ende des Januar haben diese ihre bisherige Preiserwartungen für die Ölsorten Brent und WTI um jeweils +3 US-Dollar nach oben korrigiert. Der Ölmarkt sei schneller knapp geworden, als man bisher eingepreist hatte, begründen die Analysten bei JP Morgan die neue Erwartung. Die Ölpreise profitieren derzeit gleich von mehreren stützenden Faktoren. Unter anderem sinkt die venezolanische Ölproduktion durch die Wirtschaftsprobleme und Unterinvestitionen der letzten Jahrzehnte rapide. Im letzten Jahr ging die Förderung um etwa -29% zurück und liegt damit auch deutlich unter der Vorgabe der OPEC, während sich die übrigen Kartellmitglieder und Nicht-OPEC Länder weiter an die Produktionskürzungen halten. Zum anderen stützt aber auch der weichere US-Dollar, der das in US-Dollar gehandelte Rohöl für Investoren außerhalb der USA verbilligt. Die Risikobereitschaft sei ebenfalls gestiegen, so Harry Tchillingurian von der BNP Paribas, der aber gleichzeitig vor der steigenden Ölproduktion warnt. Die hohen Ölpreise werfen unweigerlich die Frage auf, wie stark die Produktion, insbesondere die von Schieferölproduzenten in den USA, steigen werde, so Tchillingurian. Als Ergebnis erwarten die Analysten die Preisniveaus in 2018 zwar mit Durchschnittspreisen von 61 US-Dollar für Brent und 57 US-Dollar für WTI +3 US-Dollar teurer als noch bei der letzten Umfrage im Dezember. In 2019 rechnet man jedoch wieder mit einem Preisrückgang. Dann wird Brent wieder bei 59 US-Dollar gesehen, bevor sich die europäische Referenzsorte in 2020 wieder auf 61 US-Dollar erholen könnte.

Immer wieder meldeten sich dieses Jahr Experten zu Wort, die den Markt als überhitzt ansehen und mit einer Korrektur rechnen. Am 06.02.18 mahnte Ole Hansen von der Saxo Bank, dass Brent zwischen 10% und 15% einbrechen könnte, sobald die Ölbestände wieder ansteigen und die saisonale Nachfrage nachlasse. Auch Norbert Rücker, von Julius Baer, hält einen derartigen Preisrückgang für möglich. Stimmungszyklen seien eine eher kurzfristige Angelegenheit und aktuell zeichne sich ein Wendepunkt des aktuellen Zyklus ab. Normaler Weise würden die Ölpreise um mehr als 10% nachgeben, wenn sich eine bullishe Stimmung abkühle. Ähnlich schätzen auch die Experten der Energy Information Administration (EIA) die Konstellation ein. Zwar hatten diese die Ölpreiserwartung für 2018 im aktuellen Monatsreport nach oben korrigiert, dies beruht allerdings in erster Linie auf den hohen Preisen zum Jahreswechsel. Der Durchschnittspreis für Brent wird im ersten Quartal mit 67,35 US-Dollar angegeben, soll dann im zweiten und dritten Quartal aber auf 62,33 bzw. 62,00 US-Dollar fallen. Dies entspräche einer Korrektur um ca. 8%. Ein weiteres Schwergewicht im Markt, das mit einer Korrektur rechnet, ist die UBS. Hier gehen die Analysten von steigenden US-Ölbeständen in den kommenden Wochen aus, während parallel die US Ölproduktion zunehmen sollte.

Bullishe (preistreibende) Faktoren
+ Chinesische Rohölimporte deutlich gestiegen
+ Saudi-Arabien ist für Verlängerung von Produktionskürzungen bis 2019
+ Hohes Nachfragewachstum 2018 erwartet

Bearishe (preisdrückende) Faktoren
- Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA um +26 auf insgesamt 791 Anlagen angestiegen
- Bearisher Monatsreport der Energy Information Administration (EIA)
- Saudi-Arabien senkt Rohölpreise für März
- US-Ölproduktion hat 10 Mio. Barrel pro Tag erreicht

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreisentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.