↗️ Heizölpreise steigen in Hamburg am 07.03.2019 um ca. € +0,48 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Donnerstag um ca. € +0,48 pro 100 Liter gestiegen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 70,47 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.114,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
07.03.19 70,47 € pro 100 Ltr. 2.114,- € für 3.000 Ltr. ↗️ +0,48 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Mittwoch nach Veröffentlichung von überwiegend als neutral interpretierten Lagerbestandsdaten in den USA um -0,34 US-Dollar gefallen und notierte damit gegen Tagesende weiter über der Marke von 56 US-Dollar. Gemäß aktuellen Daten des Department of Energy (DoE) nahmen die Rohölbestände bei einer gestiegenen Raffinerieauslastung zu, während bei den Destillaten (Heizöl & Diesel) und beim Benzin Abbauten verzeichnet wurden. Am heutigen Donnerstag notiert der Ölpreis noch nahezu unverändert oberhalb der Marke von 56 US-Dollar. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 56,24 US-Dollar. Das waren nur +0,02 US-Dollar je Barrel mehr als am Mittwochabend (Schlusskurs: 56,22 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Trump sagt vorerst weitere geplante Strafzölle gegen China ab
+ Saudi-Arabien schaltet größtes Offshore Ölfeld ab
+ Saudis kürzen Ölproduktion nochmals stark
+ Mögliche Verschärfung der US-Sanktionen gegen den Iran
+ Revolution in Venezuela

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Größtes Ölfeld Libyens wieder in Betrieb genommen
- Kanada hebt Produktionsmengen an
- USA geben strategische Ölreserven frei
- Brasilien fährt Produktionsanlagen hoch und steigert Ölproduktion

Marktlage
Meldungen um eine bevorstehende Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China sorgen für eine bullishe Stimmung am Markt. Experten sehen den Konflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften als die größte Gefahr für das globale Wirtschaftswachstum und damit für die globale Ölnachfrageentwicklung. Sollten sich die Länder auf ein Abkommen einigen und die Zölle wieder abbauen, sendet dies ein positives Signal in die Märkte. Die Risikobereitschaft nimmt wieder zu, wovon traditionell auch die Ölbörsen profitieren. Auch die bisherigen Ölnachfrageprognosen für 2019 ließen sich damit eventuell wieder nach oben korrigieren, wobei man dafür erst noch abwarten muss, ob der Deal tatsächlich kommt, wie er ausgestaltet ist, und wie er am Markt interpretiert wird. Möglich wäre eine Unterschrift Ende März, wenn der chinesische Präsident Xi von einer Europareise zurückkehrt. Wie üblich zum Anfang eines neuen Monats zirkulieren nun auch wieder Zahlen und Einschätzungen zur Ölförderung der OPEC und Russland. Angesichts der Ankündigungen der Öl produzierenden Länder sind die gemeldeten Produktionsrückgänge jedoch keine wirkliche Überraschung und sollten bereits weitestgehend eingepreist sein. Bis zur Veröffentlichung der Monatsreports in der kommenden Woche sollte der Einfluss auf die Ölpreise somit gering sein. Unterdessen ist nun aber mit einem deutlichen Anstieg der Ölförderung in Libyen zu rechnen, wo die Förderung am Sharara Ölfeld wieder zunimmt. Bleibt der Restart ohne Probleme, dürfte die Produktion um über +300.000 Barrel pro Tag zulegen und damit einen Großteil der OPEC Kürzungen aus Februar kompensieren. Dieser Effekt dürfte weitere starke Preissteigerungen an den Ölbörsen zunächst einmal entgegenwirken, sofern unvorhergesehene Ereignisse ausbleiben. Die fundamentale Einschätzung stufen wir heute Morgen daher zunächst einmal auf neutral herab.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
25.02.19 - Analyst Paul Bloxham, von der Investmentbank HSBC, geht davon aus, dass die Ölsorte Brent kaum mehr Potenzial hat noch weiter zu steigen. Seiner Ansicht nach reichen die von der OPEC angeführten Produktionskürzungen aus, um den Markt in Balance zu bringen. Einen Anstieg auf deutlich über 70 US-Dollar hält er für nicht realistisch, da dies ein Niveaus sei, bei dem die US-Schieferölproduzenten ihre Produktion signifikant steigern würden. Für das laufende Jahr rechnet er bei Brent daher mit einem Durchschnittspreis von 64 US-Dollar und für das kommende Jahr von 70 US-Dollar.

Bei Goldman Sachs hat man eine ähnliche, wenngleich auch etwas abweichende Einschätzung. Das größte OPEC Mitglied, Saudi-Arabien, kürze die Förderung schneller als die US-Schieferöproduzenten reagieren können. Gleichzeitig werden sich die Angebotsausfälle in Venezuela in den kommenden Monaten beschleunigen, sodass die Versorgungslage im März und April noch knapper werde. Damit könnten die Preise ohne weiteres in einer Range von 70 bis 75 US-Dollar handeln, wenngleich sich diese dann wahrscheinlich als kurzfristig erweisen würde. Goldman Analyst Jeffrey Currie hält somit weiter an der Preisprognose von 60 US-Dollar für Brent zum Jahresende fest.

19.02.19 - Bei der Investmentbank BNP Paribas wurde aufgrund der jüngsten Marktentwicklungen eine Korrektur der hauseigenen Ölpreisprognose vorgenommen. Vor allem die freiwilligen starken Produktionskürzungen Saudi-Arabiens, die deutlich über die mit der OPEC+ vereinbarten Kürzungen im Dezember hinaus gehen, haben für eine Anpassung der Einschätzungen gesorgt. Man erwarte nun, dass Saudi-Arabien in den ersten drei Quartalen 2019 weniger als die im Dezember vereinbarte Quote von 10,31 Mio. Barrel pro Tag (B/T) fördern wird. Durch die knappere Marktlage werden die Rohölpreise entsprechend bis in das dritte Quartal hinein anziehen. Den Durchschnittspreis Brent erwarte man dann bei 73 US-Dollar, während WTI bei 66 US-Dollar gesehen wird. Ähnlich wie in 2018 geht man im letzten Quartal des Jahres wieder von einem Preisknick aus, womit der Durchschnittspreis Brent dann auf etwa 67 US-Dollar und WTI auf 61 US-Dollar zurückgehen werde. Ursächlich für den Preisrückgang in 2019 werde die stark steigende US-Ölproduktion sein, die von der Schieferölindustrie getrieben wird. Durch mehr Pipelines werden auch die Exporte an Internationale Märkte zunehmen, während bei der globalen Wirtschaft eine synchrone Abschwächung des Wachstums erfahren werde, so das Fazit der Bank.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.