↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 12.03.2019 um ca. € -0,24 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Dienstag um ca. € -0,24 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 69,99 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.100,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
12.03.19 69,99 € pro 100 Ltr. 2.100,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,24 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Montag nach einer bullishen Äußerung eines saudischen Regierungsmitgliedes über die zukünftige Öl-Exportquote um +1,28 US-Dollar auf die Marke von über 57 US-Dollar angestiegen. Schon im März will Saudi-Arabien mit 9,8 Mio. Barrel pro Tag (B/T) deutlich weniger Öl fördern, als im Dezember mit den übrigen OPEC-Mitgliedern und zahlreichen nicht-OPEC Ländern vereinbart wurde. Nun soll die Ölproduktion des Königreichs auch im April deutlich unter der Marke von 10 Mio. B/T bleiben. Dabei wird Saudi-Arabien deutlich weniger Öl exportieren, als von den internationalen Raffinerien benötigt wird. Dem Regierungsmitglied zufolge hätten diese für April bereits nach mehr als 7,6 Mio. B/T an saudischem Öl angefragt. Das Königreich werde den ausländischen Kunden jedoch wahrscheinlich weniger als 7 Mio. B/T zur Verfügung stellen, also etwa -635.000 B/T weniger als gewünscht. Am heutigen Dienstag notiert der Ölpreis noch unverändert oberhalb der Marke von insgesamt 57 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 57,36 US-Dollar. Das waren nur +0,01 US-Dollar je Barrel mehr als am Montagabend (Schlusskurs: 57,35 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ Saudi-Arabien wird die Ölproduktion im April noch weiter drosseln
+ Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA um -9 auf insgesamt 834 Anlagen gesunken
+ Trump sagt vorerst weitere geplante Strafzölle gegen China ab
+ Saudi-Arabien schaltet größtes Offshore Ölfeld ab
+ Mögliche Verschärfung der US-Sanktionen gegen den Iran

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- EZB und OECD senken Wachstumsprognposen
- Größtes Ölfeld Libyens wieder in Betrieb genommen
- Kanada hebt Produktionsmengen an
- USA geben strategische Ölreserven frei
- Brasilien fährt Produktionsanlagen hoch und steigert Ölproduktion

Marktlage
Für Analyst Phil Flynn, von der Price Futures Group, bleibt die kurzfristige fundamentale Gesamtkonstellation weiterhin bullish, während es Unsicherheiten auf Angebotsseite gebe. Die umfangreichen Kürzungen der OPEC und Nicht-OPEC Länder sowie Sanktionen und unplanmäßige Ausfälle, haben das Angebot reduziert und damit für diese Grundstimmung gesorgt. Auf der Nachfrageseite sind es vor allem Sorgen bezüglich des schwächelnden globalen Wirtschaftswachstums und dessen Einfluss auf die Ölnachfrage, die die Aufwärtspotenziale begrenzen. Im Zuge seiner Pressekonferenz hatte Mario Draghi gestern Bedenken der EZB geäußert und die Wachstumsaussichten der Eurozone für 2019 und 2020 gesenkt. Die Verlangsamung des globalen Wachstums belaste den Ausblick bei den Ölpreisen, so Analyst John Kilduff von Again Capital. Dies sei Ursache für Gewinnmitnahmen und Begrenzungen der Spielräume nach oben. Aus Libyen kommt unterdessen wieder etwas mehr Öl, nachdem das größte Ölfeld des Landes, Sharara, Anfang der Woche wieder in Betrieb genommen wurde. Die Ölförderung ist hier mittlerweile wieder auf 135.000 B/T gestiegen, liegt damit allerdings noch immer deutlich unter den Niveaus vor der Abschaltung, als an dem Feld etwa 315.000 B/T produziert wurden. Die NOC geht davon aus, dass sich die Produktion in den kommenden Tagen wieder vollständig erholt haben wird. In Sachen Iran baut Indien offenbar darauf, dass es im Mai weitere Ausnahmeregelungen geben wird. Man wolle die momentanen Rohölbezüge mit einem Volumen von etwa 300.000 B/T beibehalten, so Informanten aus Indien. Die USA hat immer wieder betont, dass man die Ölexporte des Irans letztlich auf null drücken will, jedoch kein klares Statement zu Ausnahmeregelungen für einige Länder getroffen, und ob diese über die aktuelle Laufzeit bis Anfang Mai verlängert werden können. Die US-Regierung wird dies vermutlich von den Preisniveaus abhängig machen.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
08.03.19 - Das staatliche malaysische Ölunternehmen Petroliam Nasional Bhd (Petronas) - gab am 08.03.19 seine Quartalszahlen für das vierte Quartal 2018 bekannt. Dabei äußerte sich Firmenchef Wan Zulkiflee Wan Ariffin auch zu den Erwartungen, die man im Unternehmen im Hinblick auf die Entwicklung am Ölmarkt hat. Laut Wan Zulkiflee Wan Ariffin dürfte der Ölpreis 2019 volatil bleiben "und Unsicherheit an verschiedenen Fronten wird einen beträchtlichen Einfluss auf die Preise haben." Bei Petronas gehe man davon aus, dass der Brent-Preis im laufenden Jahr bei 66 US-Dollar liegen werde. Auf diesem Preis basierten die Kalkulationen des Unternehmens, so der Petronas-CEO.

07.03.19 - Eine Umfrage unter 11 Investmentbanken hat ergeben, dass deren Analysten ihre Ölpreisprognosen für die Ölsorten Brent und WTI unverändert belassen haben. Demnach rechnen diese im Durchschnitt bei Brent mit einem Jahresdurchschnittswert von 67 US-Dollar und bei WTI von etwa 60 US-Dollar. Beide Einschätzungen entsprechen damit den Durchschnittswerten aus der Schätzung des Vormonats. Analyst Harry Tchilinguirian von der PNB Paribas geht davon aus, dass die Ölpreise, durch die Produktionskürzungen der OPEC und Nicht-OPEC Länder sowie der Ausfälle aus Libyen, Nigeria und Venezuela, bis ins dritte Quartal hinein steigen werden. Bremsend würden sich allerdings die makroökonomischen Risiken durch den Handelsstreit zwischen USA und China auswirken.

25.02.19 - Analyst Paul Bloxham, von der Investmentbank HSBC, geht davon aus, dass die Ölsorte Brent kaum mehr Potenzial hat noch weiter zu steigen. Seiner Ansicht nach reichen die von der OPEC angeführten Produktionskürzungen aus, um den Markt in Balance zu bringen. Einen Anstieg auf deutlich über 70 US-Dollar hält er für nicht realistisch, da dies ein Niveaus sei, bei dem die US-Schieferölproduzenten ihre Produktion signifikant steigern würden. Für das laufende Jahr rechnet er bei Brent daher mit einem Durchschnittspreis von 64 US-Dollar und für das kommende Jahr von 70 US-Dollar.

Bei Goldman Sachs hat man eine ähnliche, wenngleich auch etwas abweichende Einschätzung. Das größte OPEC Mitglied, Saudi-Arabien, kürze die Förderung schneller als die US-Schieferöproduzenten reagieren können. Gleichzeitig werden sich die Angebotsausfälle in Venezuela in den kommenden Monaten beschleunigen, sodass die Versorgungslage im März und April noch knapper werde. Damit könnten die Preise ohne weiteres in einer Range von 70 bis 75 US-Dollar handeln, wenngleich sich diese dann wahrscheinlich als kurzfristig erweisen würde. Goldman Analyst Jeffrey Currie hält somit weiter an der Preisprognose von 60 US-Dollar für Brent zum Jahresende fest.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.