↘️ Heizölpreise fallen in Hamburg am 15.03.2019 um ca. € -0,08 per 100 Ltr.

Der Heizölpreis ist am heutigen Freitag um ca. € -0,08 pro 100 Liter gefallen. Eine Lieferung von 3.000 Ltr. Premium Heizöl EL (extra leicht + schwefelarm) in Hamburg (PLZ 21107 - Tanklagergebiet) kostet heute EUR 69,67 pro 100 Liter bzw. in der Gesamtsumme rund EUR 2.090,-. Alle genannten Heizölpreise verstehen sich zur Orientierung als Richtpreis pro 100 Ltr. inkl. 19% MwSt. und frei Haus.* (Jahresdurchschnittpreise Heizöl: Ø-2018: € 70,35 / Ø-2017: € 58,12 / Ø-2016: € 50,32 / Ø-2015: € 59,20).

Heizölpreis für Hamburg-Wilhelmsburg (21107) bei Abnahme von 3.000 Ltr. Premium Heizöl
Datum ∅-Preis inkl. 19% MwSt. Gesamtsumme Tendenz zum Vortag
15.03.19 69,67 € pro 100 Ltr. 2.090,- € für 3.000 Ltr. ↘️ -0,08 € pro 100 Ltr.

Aktuelle Ölpreisentwicklung:
Der Preis für Rohöl der meistgehandelten US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) ist am gestrigen Donnerstag im Umfeld einer überwiegend bullishen Nachrichtenlage (Ankündigung von Verschärfungen der Iran Sanktionen und neue Probleme in Venezuela) um +0,35 US-Dollar je Barrel angestiegen und notierte damit gegen Tagesende weiter über der Marke von 58 US-Dollar. Am heutigen Freitag und letzten Handelstag der Woche notiert der Ölpreis etwas fester und in Reichweite der Marke von insgesamt 59 US-Dollar. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte WTI 58,81 US-Dollar. Das waren +0,20 US-Dollar je Barrel mehr als am Donnerstagabend (Schlusskurs: 58,61 US-Dollar) in New York.

Bullishe (preistreibende) Faktoren führen zu steigenden Heizölpreisen
+ USA wollen durch Sanktionen iranische Rohölexporte um weitere -20% drücken
+ Indien will weniger Rohöl aus Venezuela beziehen
+ Abnahme von Rohöl- und Benzinbeständen in den USA gem. API und DOE
+ Bullisher Monatsreport der Energy Information Administration (EIA)
+ Saudi-Arabien wird die Ölproduktion im April noch weiter drosseln

Bearishe (preisdrückende) Faktoren führen zu fallenden Heizölpreisen
- Größtes Ölfeld Libyens wieder in Betrieb genommen
- Brasilien fährt Produktionsanlagen hoch und steigert Ölproduktion

Marktlage
Der am gestrigen Donnerstag veröffentlichte Monatsreport der OPEC blieb ohne eine große Überraschung. Das Kartell hat im Februar seine Rohölförderung erneut gesenkt, warnte jedoch auch vor einer deutlichen Veränderung der Marktverhältnisse in der zweiten Jahreshälfte. Mit den Kürzungen der OPEC und den Ausfällen in Venezuela hat sich die Marktlage in den letzten Wochen bzw. seit Anfang Februar weiter verknappt. Dies zeigt sich auch in dem deutlichen Preisanstieg von über 11% für Brent in diesem Zeitraum. Die USA plant zudem offenbar die Sanktionen gegen den Iran zu verschärfen und die bisherigen Ausnahmeregelungen für einige Länder ab Mai anzupassen. Saudi-Arabien förderte laut Monatsbericht im Februar etwa 10,09 Mio. Barrel pro Tag (B/T), hatte für März allerdings schon weitere Kürzungen auf bis zu 9,8 Mio. B/T angekündigt. Momentan sieht es danach aus, als würde die Versorgungslage bis auf Weiteres angespannt bleiben. In den USA sinken die Bestände, die OPEC kürzt weiter und die Exporte aus Venezuela und Iran werden ebenfalls abnehmen, während die Ölnachfrage zum zweiten Quartal saisonal ansteigt. Die OPEC erwartet dann eine leichte Unterversorgung von etwa -0,2 Mio. B/T und im dritten Quartal schließlich von -0,4 Mio. B/T. Gibt es keinen überraschenden Kurswechsel der OPEC oder andere unvorhergesehene Dinge, so dürften in die Ölpreise in dieser Konstellation fest bleiben und sich tendenziell nach oben orientieren. Doch die OPEC warnt vor einer grundlegenden Veränderung im letzten Quartal des laufenden Jahres. Das Kartell rechnet mit einem starken Angebotsschub von Nicht-OPEC Ländern, maßgeblich auch angetrieben von einem erneuten Boom in der US Schieferölindustrie, wenn neue Pipelines in Betrieb genommen werden, die das Inland mit den Ölhäfen und Raffinerien an der US Golfküste verbinden. Viele Produzenten warten nur darauf, dass der Transportengpass überwunden wird, um dann noch mehr Rohöl fördern zu können. Im vierten Quartal könnte daher aus der moderaten Unterversorgung ein Überangebot von etwa +0,7 Mio. B/T werden, so die OPEC. Der Ölmarkt wird in 2019 damit weiter sehr spannend sein und sollte somit auch weiter volatil bleiben. Da ein Großteil der stützenden Faktoren bereits eingepreist ist, stufen wir die fundamentale Konstellation für den Moment auf neutral bis bullish zurück. In den Morgenstunden notieren die Futures unterhalb der Niveaus von gestern Mittag in einer engen Spanne, sodass sich bei den rechnerischen Inlandspreisen momentan keine größeren Preisveränderungen mit der Tendenz zu leichten Abwärtspotenzialen andeuten.

Auswahl von aktuellen Ölpreisprognosen 2019
15.03.19 - Für die Experten bei der Investmentbank Goldman Sachs sind die Sorgen über die globale Ölnachfrageentwicklung übertrieben. Laut den Analysten habe die Nachfrage im Januar um knapp +2 Mio. Barrel pro Tag (B/T) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugelegt. Dies ergebe sich durch eine sichtbare Nachfragestärke aus den Entwicklungsländern, aber auch von den Industrienationen. Die aktuelle fundamentale Konstellation werde den physischen Markt weiter verknappen und die Preise für den Frontmonat (Mai) der Ölsorte Brent letztlich über 70 US-Dollar (per 15.03.19 - 10:00 Uhr bei 67,24 US-Dollar) treiben. Während das Ölangebot weiter mit Einbrüchen zu kämpfen habe, würde die Ölnachfrage die niedrigen Erwartungen der Marktteilnehmer übertreffen, so das Fazit von Goldman Sachs.

12.03.19 - Der Vorstandsvorsitzende der BP, Bob Dudley, geht davon aus, dass sich die Preise in diesem Jahr weiter in etwa auf dem aktuellen Niveau bewegen werden. Das größte Problem seien die geopolitischen Unsicherheiten. Venezuela sei eine humanitäre Tragödie und aus Libyen komme weniger Öl. Man könne die knappe Marktlage förmlich spüren, so Dudley. Die USA werden eine Entscheidung treffen müssen, wie man mit den Sanktionen gegen den Iran weiter verfahre. Alle diese Dinge könnten den Markt in diesem Jahr volatil machen. Wenn die Dinge jedoch so blieben wie sie sich aktuell präsentieren, glaube Dudley, dass Preise auf dem aktuellen Niveau von 60 bis 65 US-Dollar bleiben werden. Die Spanne könne bei 50 bis 70 US-Dollar liegen, was er als ein gesundes Niveau für die Ölindustrie bezeichne. Aber letztlich könne man sich nicht sicher sein, ob es denn auch so komme. Den Preis für Öl könne man niemals vorhersagen, so sein Fazit.

12.03.19 - Die Produktionskürzungen der OPEC, vor allem aber die starke Drosselung der Ölproduktion Saudi-Arabiens, ließen die Ölfutures seit Anfang des Jahres ansteigen. Dieser Anstieg könnte sich laut Benjamin Lu von Phillip Futures im ersten Halbjahr 2019 auch noch weiter fortsetzen. In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich dies Lu zufolge jedoch ändern. Die US-Rohölproduktion sei trotz des jüngsten Rückgangs der Bohraktivität auf einem soliden Niveau geblieben und die Wirtschaftsindikatoren deuteten für die kommenden Monate auf eine weltweite Konjunkturschwäche hin. Darüber hinaus, so Lu, habe mit Russland ein wichtiger Ölproduzent seinen Widerwillen gegen die Einhaltung der vereinbarten Kürzungen demonstriert, so der Analyst. Daher könnte der Preis für WTI auf kurze Sicht zwar durchaus noch auf ein Niveau zwischen 60 und 65 US-Dollar pro Barrel steigen, bis Ende des Jahres wird der Preis der US-Rohölsorte jedoch wahrscheinlich wieder in eine Spanne zwischen 50 und 55 US-Dollar pro Barrel zurückrutschen.

Hier erhalten Sie bei Interesse weitere Hintergrundinformationen über die Ölpreisentwicklung und eine aktuelle Ölpreisprognose.

Erläuterung: West Texas Intermediate (WTI) ist die weltweit am stärksten nachgefragte Rohölsorte mit geringem Schwefelgehalt (Light Sweet Crude) und der NYMEX Light Sweet Crude Future ist der meistgehandelte Rohstoffkontrakt der Welt.

* Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich unsere Heizölpreise im Großraum Hamburg regional (z.B. Altona, Blankenese, Othmarschen, Rissen, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek, Ahrensburg, Seevetal und Rosengarten) unterscheiden und auch von anderen Parametern (wie z.B. Liefertermin, Schlauchlänge, Zahlungsart etc.) abhängig sind. Zudem ändert sich der Heizölpreis in Hamburg aufgrund der oftmals volatilen Ölpreis- und Devisenentwicklung mehrmals am Tag, so dass die hier genannten Preise nur eine unverbindliche Momentaufnahme und insbesondere keine Aufforderung zum Kauf darstellen. Erfahren Sie dazu bei Interesse hier mehr.